Verkehrsmanager 1 2024

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Ausgabe 1/2024 · März · 45. Jahrgang

Foto: WESTbahn

Themen

WESTbahn: Qualitätsführer und Visionär auf der Schiene Bundesschienenwegeausbaugesetz: Erster Schritt in Richtung Bahnreform DB plant 2026 Generalsanierung des Korridors „Rechter Rhein“ LNVG stellt erstmals Qualitätsdaten für alle eigenen Nahverkehrslinien ins Netz

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„Nichts ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ Victor Hugo (1802 — 1885)

Viele bedeutende Erfindungen wurden in ihrer frühen Phase verkannt und es bedurfte durchsetzungsstarker Visionäre und des richtigen Zeitpunkts, aus einer Idee eine bahnbrechende Innovation zu machen. Heute treffen Unternehmen ihre Entscheidungen aufgrund genauer Analysen und einer umfassenden Marktkenntnis. Dazu nutzen sie valide, repräsentative Daten, die neutral und wissenschaftlich zu Informationen und Projektionen verdichtet werden. Mit 25 Jahren Erfahrung konzipieren und organisieren wir dafür erforderliche Zählungen, Erhebungen und Tests im Bereich des öffentli chen Personennahverkehrs. Mit anerkannten Untersuchungsmethoden, Apps und intelligenten Netzwerkanbindungen führen wir diese für unsere Auftraggeber durch und werten sie aus. So helfen wir Ihnen, die erfolgversprechenden Ansätze zu identifizieren und teure Irrtümer zu vermeiden, damit Sie Ihre Weichen in Richtung Zukunft stellen können.

econex – solides Handwerk seit 1999.

Editorial

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Liebe Leserinnen und Leser

Aus dem Inhalt Top-Thema WESTbahn: Qualitätsführer und Visionär auf der Schiene Seiten 4 bis 7 Aktuell · Veränderung in der Geschäftsführung bei Captrain-Gesellschaften in Gütersloh und Rotterdam · Folgekosten der General- sanierungen: Bund darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen · Die DB InfraGO AG, die gemein- wohlorientierte Infrastruktur- gesellschaft der Deutschen Bahn AG Seiten 8 bis 13 Nachrichten Bundesschienenwegeausbauge setz: Erster Schritt in Richtung Bahnreform Seiten 16 bis 17 Aus den Regionen · Besuch erfolgreichster Show der Großregion · DB plant 2026 Generalsanierung des Korridors „Rechter Rhein“ · Markus Hoffmann wird Stand- ortleiter im neuen start Netz Mitteldeutschland · LNVG stellt erstmals Qualitäts- daten für alle eigenen Nahver- kehrslinien ins Netz · Schatzmeister und Vorstands- mitglied Edmund Lafontaine verstorben Seiten 18 bis 21 Der Verbandsvorstand informiert Seite 22 Neues aus Bahn, Verkehr & Umwelt Seite 14

digungsbereitschaft und Zivilschutz muss wieder mehr Wert beigemes sen werden. Der kalte Krieg ist wie der da und wir müssen uns entspre chend neu aufstellen. Was bedeutet das für den Verkehrssektor? Die ursprünglich für die nächsten fünf Jahre vorgesehenen Mittel wer den nicht in voller Höhe kommen. Derzeit herrscht eine gewisse Läh mung bei allen Beteiligten, was nun noch finanziert wird und was nicht. Von allen Seiten gibt es Durchhal teparolen und jeder sagt natürlich „mein Vorhaben“ ist das wichtigste. Manche Bürger mögen hoffen, dass Ausbau-Projekte ganz gestrichen werden, wie beispielsweise der Aus bau Brenner-Nord, wo seit Jahren Bevölkerung und lokale Politik jede Ausbauvariante kategorisch ab lehnt. Unbedingt erforderlich bleibt der Ausbau der Achse Mannheim – Frankfurt – Fulda einschließlich des Fernbahntunnels in Frankfurt! Hier entscheidet sich die Pünktlichkeit des gesamten Netzes. Bei anderen Projekten wie der An bindung des Fehmarn-Belt-Tunnels kann man sicherlich Abstriche ma chen und den Vollausbau späteren Generationen überlassen. Mehr denn je muss mit weniger Geld mehr betrieblicher Nutzen gestiftet wer den. Auch gewisse Ausbaustandards sind zu hinterfragen, insofern kann der Sparzwang auch der Sache die nen. Aber auch im Bereich der Admi nistration kann effizienter gearbeitet werden, Genehmigungsprozesse vereinfacht (Bürokratie-Abbau!) und damit auch Personal eingespart werden. Haben wir die Kraft dazu? Physik kann nicht ausgehebelt wer den, ökonomisches Wirtschaften kann über Verschulden oder Schat tenhaushalte in nächste Generati onen verschoben werden. Alle an deren Prozessabläufe – außer den oben genannten – können jederzeit verändert werden, wenn man die Kraft dazu aufbringt. Wilfried Messner

D ie ersten zwei Monate dieses Jahres liegen bereits hinter uns. Der Winter war bisher wie in den Vorjahren gnädig mit uns, ab gesehen von der „Winter-chaos-Wo che“ in München im Januar. Von den vier Feinden der Bahn – Frühling – Sommer -Herbst und Winter - hat uns der Winter zumindest verschont! Nun warten wir auf den Frühling mit etwaigen Stürmen, bevor dann der Sommer mit hohen Temperaturen das System Bahn eventuell wieder beeinträchtigen wird. Seit über 2 Jahren tobt nun der Russ land-Ukraine-Konflikt und ein Ende ist nicht abzusehen. Seinerzeit wur de unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt – jetzt verteidigen die mu tigen Ukrainer ihre und auch unsere Freiheit und unsere Werte. Die Uk raine zu unterstützen ist wohl alter nativlos – allerdings engagieren sich die EU-Staaten sehr unterschiedlich – das gilt sowohl für Sachleistun gen wie auch für Waffenlieferungen oder die Bereitschaft Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. Da durch werden die Verteilspielräume innerhalb des Bundeshashalts trotz Rekordeinnahmen zwangsläufig kleiner. Der Konflikt kostet viel Geld und wird uns auch in Zukunft nach Beendigung des Krieges weiterhin finanziell fordern. Die gesamte Sicherheitsarchitektur der westlichen Welt muss neu ge dacht werden, dem Thema Vertei

Anschriften Seite 23

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Strecke in Salzburg bei Neumarkt am Wallersee

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Top-Thema

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WESTbahn: Qualitätsführer und Visionär auf der Schiene D ie WESTbahn ist seit 2011 auf der Schiene unterwegs – von Wien über Salzburg nach Mün

von rund 35% zum Vorjahr über den Erwartungen des Unternehmens. Über die letzten zehn Jahre konnte die WESTbahn den Umsatz mehr als verdreifachen. Auch beim Gewinn soll sich eine Steigerung abzeichnen, die ser wird bei über 10 Millionen Euro erwartet. Exakte Zahlen werden nach den Jahresabschlussarbeiten und der Hauptversammlung veröffentlicht. Diese Ertragskraft und Liquidität ist die solide Basis für weitere Wachs tumsschritte. Expansionsoffensive der WESTbahn In den vergangenen Jahren wurde bei der WESTbahn eine Expansionsoffen sive eingeleitet. Seit April 2022 sind bis heute täglich 5 WESTbahn-Zü ge pro Richtung zwischen Wien und München unterwegs. Im Dezember 2022 wurden mit der Streckenerwei terung nach Innsbruck neue Verbin dungen nach Tirol aufgenommen, die aufgrund der positiven Resonanz einige Monate später auf 5 Zugpaare pro Tag erhöht wurden. Vor Kurzem wurden im Dezember 2023 neue Di rektverbindungen nach Bregenz auf genommen, wodurch Vorarlberg mit dem Osten Österreichs verbunden wird. Die Expansion nach Vorarlberg war ein lang ersehnter Plan, heuer soll es bereits weitere Schritte geben. Neben

einer zusätzlichen Tagesrandverbin dung nach Vorarlberg soll die Fahrzeit ins Ländle um insgesamt rund eine Stunde verkürzt werden – bei gleich zeitigem Beibehalten aller Halte. Für Dezember sind schon die nächsten Erweiterungen bis nach Stuttgart ge plant. Diese neue Direktverbindung soll Reisenden die Möglichkeit bieten, direkt und in nur wenigen Stunden über München, Augsburg, Günzburg (Legoland) und Ulm nach Stuttgart zu fahren – zunächst zweimal pro Tag von Wien Westbahnhof Richtung Stuttgart und retour. Hinter der Marke WESTbahn stehen über 300 Mitarbeitende, die das Herz des Unternehmens darstellen und mit vollem Einsatz auch in herausfor dernden Situationen daran arbeiten, dass die Fahrgäste informiert sind und sicher und zuverlässig von einem Ort zum nächsten kommen. Bei der WESTbahn wird das Prinzip „Herz lichkeit statt Freundlichkeit“ beson ders betont. Auch für 2024 hat sich die WESTbahn im Zuge der Wachs tums- und Expansionsoffensive viel vorgenommen. Heuer soll die Zahl der Mitarbeitenden um rund 20% auf über 350 erhöht werden – insbeson dere bei der Crew und den Customer Services, zusätzlich auch in den be trieblichen Bereichen, u. a. bei den Triebfahrzeugführenden. Neben Zuverlässigkeit und Herzlich keit wird bei der WESTbahn der Ex zellenz-Gedanke als Erfolgsmodell hervorgehoben. Um Fahrgästen ein stets hochqualitatives, nachhaltiges und komfortables Reisen zu ermög lichen sollen neuerlich Akzente bei der Qualitäts- und Innovationsführer schaft auf die Schiene gebracht wer den. Das spiegelt sich nicht zuletzt durch den Einsatz der hochmodernen Doppelstock-Züge wider, die kurze Haltezeiten und schnelles Reisen er möglichen. Erfolgsmodell Zuverlässigkeit, Herzlichkeit und Exzellenz

chen, Innsbruck und seit Kurzem auch Bregenz in Vorarlberg. Damit ist sie einer der ältesten privaten Anbie ter im europäischen Fernverkehr. Mit dem Fokus auf Innovation und einen hohen Qualitätsanspruch wird das Ziel verfolgt, neue Maßstäbe in Sa chen Service zu setzen und Impulsge ber zu sein. Rund 7,7 Millionen Passagiere haben sich 2023 dafür entschieden, mit den WESTbahn-Zügen unterwegs zu sein. Mit neuen Streckenabschnitten, mehr gefahrenen Kilometern und einem Passagierzuwachs von rund 34% im Vergleich zu 2022 nimmt die WEST bahn im Fern- und Nahverkehr eine hochrelevante Rolle für Österreichs Mobilität ein sowie für Reisende ab München. Das Jahr 2023 stand bei der WEST bahn im Zeichen des Wachstums. Vor dem Hintergrund der großen Expan sionsoffensive des Unternehmens blickt die WESTbahn optimistisch in die Zukunft. Die vorläufigen Zahlen für 2023 zeigen einen dreistelligen Gesamtumsatz von über 120 Millio nen Euro. Dieser liegt mit einem Plus 2023 umsatzstärkstes Jahr in der Geschichte

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Top-Thema

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WESTbahn Geschäftsführer DI Thomas Posch und Mag. Florian Kazalek

Seit 2022 gibt es eine Mitfahrgarantie in allen Zügen der WESTbahn, dadurch gilt der Grundsatz, dass niemand am Bahnsteig zurückgelassen wird. Einen Schritt voraus ist die WESTbahn auch mit der Möglichkeit einer kostenlosen Sitzplatzreservierung („WESTfixplatz“) bei jeder Onlinebuchung bis zu 3 Stun den vor der Abfahrt. Auch bei der Ta rifgestaltung wird ein Fokus auf einen einfachen Zugang zur Mobilität, einen hohen Qualitätsanspruch und ein at traktives Angebot für Reisende gelegt. Die WESTbahn nimmt beispielsweise in der Seniorenmobilität eine Vorrei terrolle ein. Im Gegensatz zu anderen Anbietern muss bei der WESTbahn keine zusätzliche Seniorenkarte er

worben werden, ein Altersnachweis ab 65 Jahren reicht völlig aus. Die WESTbahn fährt mit 15 Nieder flur-Zuggarnituren vom Typ KISS der Schweizer Stadler Rail AG. Die barrie refreien Niederflur-Züge bieten mehr als 500 Ledersitze in drei Klassen, WLAN, eine Steckdose bei jedem Sitz und gewährleisten durch 24 breite Tü ren einen raschen Fahrgastwechsel. Dazu gibt es geschlechtergetrennte Toiletten und vier WESTcafés pro Zug mit Kaffee- und Kaltgetränken sowie einem Snackautomat. Obwohl be reits die „Standard Class“ (2) sehr gut ausgestattet ist, nutzen Reisende, die mehr Beinfreiheit bzw. einen Tisch

mit Gegenüber-Bestuhlung schätzen, die „Comfort Class“ (2+). In der „First Class“ wird Fahrgästen mit einer 2+1 Bestuhlung und einem Platzservice eine noch angenehmere Reisemög lichkeit geboten. Auch für Reisende mit Fahrrädern gibt es die Möglichkeit, durch ebenerdiges Einsteigen und einfacheres Abstellen die 20 Stellplätze pro Zug zu nützen. Die WESTBahn Die WESTbahn fährt seit Dezember 2011 von Wien über Salzburg nach München bzw. Innsbruck und ist da mit einer der ältesten privaten An bieter im europäischen Fernverkehr.

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Nach mehr als einem Jahrzehnt sind wir nicht mehr aus dem österreichi schen Bahnmarkt wegzudenken. Im Rahmen der Bahn-Liberalisierung der Europäischen Union wurde die WESTbahn 2008 als erste operative Tochtergesellschaft der Rail Holding AG gegründet. Seither versuchen wir, unserem hohen Qualitätsanspruch je den Tag gerecht zu werden. Flexibler Service Mit der neuen Flotte „KISS 3“ haben wir auch den „Relax Check-in“ ein geführt: Jeder Sitzplatz im Zug ist mit einem QR-Code ausgestattet. Scannt man den Code, bekommt man auto matisch ein zuvor online gebuchtes Ticket vorgeschlagen. Mit nur ei nem „Klick“ wird es automatisch mit dem Sitzplatz „verbunden“, wodurch in den meisten Fällen die Ticketkont Überall gut informiert und flexibel buchen

rolle durch die Crew entfällt. Die Fahrt mit der WESTbahn ist somit nicht nur unkompliziert, unsere Reisenden ent scheiden auch autonom, ob sie unge stört reisen oder gern im Austausch mit unserer Crew sein möchten. In unserer modernen blau-weiß-grü nen Doppelstock-Flotte (15 Garnituren „KISS 3“ des Schweizer Herstellers Stadler) offerieren wir unseren Rei senden hohen Komfort. Die Garnitu ren weisen eine Niederflur-Bauweise auf, die einen stufenlosen Einstieg er möglicht, sowie breite Einstiegstüren, die für einen raschen Fahrgastwech sel sorgen. Zudem punktet der „KISS 3“ mit bequemen Ledersitzen, jeweils einer Steckdose pro Sitzplatz, WLAN, geschlechtergetrennten Toiletten, vier WESTcafés pro Zug (mit Kaffee- so wie Kaltgetränke- und Snackautomat) Die WESTbahn Flotte komfortabel reisen

sowie drei Komfortklassen. Obwohl bereits die „Standard Class“ (2) sehr gut ausgestattet ist, nutzen Reisende, die mehr Beinfreiheit bzw. einen Tisch mit Gegenüber-Bestuhlung schätzen, die „Comfort Class“ (2+). In der „First Class“ bieten wir mit 2+1 Bestuhlung und Platzservice eine noch angeneh mere Reisemöglichkeit. Rail Holding AG Die Rail Holding AG ist die Eigentü mergesellschaft der WESTbahn Ma nagement GmbH. Aktuell werden 49,90 % ihrer Anteile von der Hasel steiner Familien-Privatstiftung, 32,70 % von der Augusta Holding AG und 17,40 % von SNCF Voyage Développe ment SAS gehalten.

Infos: westbahn.at

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Aktuell

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Veränderung in der Geschäftsführung bei Captrain-Gesellschaften in Gütersloh und Rotterdam

Thomas Kratzer

Henrik Würdemann

J ohann Ubben, Geschäftsfüh rer der Captrain Deutschland CargoWest GmbH (CCW) und der Captrain Netherlands B.V. (CT NL), verließ die Captrain Deutsch land-Gruppe aus persönlichen Gründen am 29. Februar 2024. Vorübergehend übernehmen Tho mas Kratzer und Henrik Würde mann, Geschäftsführer der Captrain Deutschland-Gruppe, die Leitung der beiden Unternehmen. Johann Ubben war seit 1. September 2020 Geschäftsführer der Gesellschaften Captrain Deutschland CargoWest GmbH (CCW) und Captrain Nether lands B.V. (CT-NL). Im Oktober letz ten Jahres hat er seinen Gesell

schafter aus persönlichen Gründen um die Auflösung seines Vertrags gebeten. Diese wird zum 29. Febru ar 2024 ermöglicht. Der Prozess der Nachbesetzung dauert noch an. Daher bedarf es einer Übergangslösung, um die Geschäftsführung der Gesellschaf ten zu gewährleisten. Seit dem 1. März 2024 hat Thomas Krat zer, Geschäftsführer der Captrain Deutschland-Gruppe (CT-D), die Geschäftsführung der CT-NL in Per sonalunion übernommen. Die Ge schäftsführung der CCW übernahm interimistisch CT-D-Geschäftsfüh rer Henrik Würdemann, ebenfalls in Personalunion.

Captrain Deutschland ist eines der führenden Schienenlogisti kunternehmen in Deutschland und Europa. Captrain Deutschland bietet innovative, maßgeschneider te und effiziente Logistiklösungen. Mit Betriebsstandorten in Deutsch land, den Niederlanden und Polen, Lizenzen in Österreich und Tschechien sowie mit Schwester gesellschaften in Belgien, Frank reich, Italien, der Schweiz, Portugal und Spanien ist Captrain Deutsch land flächendeckend präsent und immer nah am Kunden. Im Jahr 2023 erzielte die Captrain Deutsch land-Gruppe mit 1.331 Mitarbei ter*innen einen Umsatz von 357,8 Millionen Euro.

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STATEMENT DER STIFTUNGSFAMILIE GEGEN RECHTS

Deutschland steht vor immensen Herausforderungen – aktuell mehr denn je: Die gestiegenen Lebenshaltungskosten, die enormen Aufgaben rund um Migration und die instabilen politischen Verhältnisse weltweit führen bei vielen Menschen zu Verunsicherung, Sorge oder sogar Angst. Doch dies darf nie eine Rechtfertigung für Ablehnung und Hass sein.

Wir distanzieren uns entschlossen gegen Ausgrenzung, gegen rechtes Ge dankengut, gegen Intoleranz und gegen Auslandsfeindlichkeit.

Wir setzen uns aktiv ein für Integration, für Menschenrechte, für unter schiedlichste Ansichten und für verschiedenste Kulturen. Wir stehen für ein gutes Miteinander, für Offenheit und für Demokratie. Unser Werteka non in der Stiftungsfamilie fußt auf Toleranz und Respekt.

Wir haben eine klare Haltung: In unserer Gesellschaft und in der Stiftungs familie gibt es keinen Platz für Extremismus.

Siegfried Moog und Danilo Zanotti Geschäftsführende Vorstände der Stiftungsfamilie

www.stiftungsfamilie.de

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Folgekosten der Generalsanierungen: Bund darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen Bundesrat muss zum BSWAG den Vermittlungsausschuss anrufen

D er Bundestagsbeschluss zum Bundesschienenwegeausbau gesetz (BSWAG) erweitert die Finanzierungsoptionen des Bundes in die Schieneninfrastruktur erheblich. Nach monatelangen Verhandlungen wurden allerdings wesentliche For derungen des Sektors nicht aufge nommen: Weder gibt es eine Klar stellung, dass On-Board-Units des europäischen Leit- und Sicherungs systems ETCS gefördert werden dür

fen, noch stellt der Bund in Aussicht, für die Folgekosten einzutreten, die aufgrund der Generalsanierungen bei Eisenbahnverkehrsunternehmen und Aufgabenträgern im Schienenperso nennahverkehr (SPNV) auftreten. mofair-Präsident Martin Becker-Reth mann: „Während der Generalsanie rungen sollen Strecken für mindes tens fünf Monate voll gesperrt werden. Unsere Mitgliedsunternehmen haben während dieser Zeit keine Möglichkeit,

Geld zu verdienen. Ausfallende Fahrten werden nicht bezahlt. Die Kosten für Fahrzeuge und Personal aber bleiben. Der Bund darf sich hier nicht aus der Verantwortung stehlen: Über Jahr zehnte hinweg hat er es zugelassen, dass die Infrastruktur in einen so schlechten Zustand hinabgeglitten ist, dass jetzt nur noch Vollsperrun gen helfen, und so versucht zu spa ren. Er hat lediglich seinen Haus halt, aber nicht das Schienennetz

Impressum Verkehrsmanager

Satz: Sascha Stoll PR Presseverlag Süd GmbH Weberstraße 18 · 71063 Sindelfingen www.pr-presseverlag.de Anzeigen: Es gilt die Anzeigenpreisliste 3/2022 Druck:

Fotonachweise: Titelfoto und Fotos Seiten 4-7 Westbahn

Informationen und Nachrichten des Berufsverban des Führungskräfte Deutscher Bahnen e. V. (BF Bahnen). Sitz Frankfurt am Main (Anschriften siehe letzte Innenseite). BFBahnen ist Gründungsmitglied der Allianz-pro-Schiene und kooperiert eng mit dem Verband die Führungskräfte Redaktionsleiter Werner Graf Boxbergring 15 · 69126 Heidelberg Tel: (0162) 98 30 302 · verkehrsmanager@email.de

Der Verkehrsmanager erscheint viermal im Jahr und wird im Rahmen der Mitgliedschaft kostenfrei geliefert. Beiträge, die mit Namen oder Namens zeichen des Verfassers gekennzeichnet sind, geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion oder des Verbandsvorstands wieder. Aus Platzgründen können nicht alle Einsendungen berücksichtigt oder in vollem Umfang veröffentlicht werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.

LD Medienhaus GmbH & Co. KG, Feldbachacker 16, 44149 Dortmund www.ld-medienhaus.de

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Sollte es bei der Verweigerungshal tung des Bundes bleiben, drohen: • eine Aufhebung der SEV-Aus schreibungen durch die DB InFrago und womöglich chaotische Zustände für die Fahrgäste entlang der zu sa nierenden Korridore • steigende Kosten des Schienener satzverkehrs, weil wieder jedes Ei senbahnverkehrsunternehmen auf eigene Faust Dienstleister suchen müsste – entgegen den bisherigen Absprachen. • noch größere finanzielle Heraus forderungen bei den Eisenbahn verkehrsunternehmen und, daraus resultierend, auch bei den Aufga benträgern des SPNV, da diese ei nen Großteil dieser Kosten werden erstatten müssen. • Damit droht letztlich eine Kür zung des verbleibenden Angebots im SPNV. [1] Dabei wurde der Auftrag an die SEV GmbH vergeben, eine Bustoch ter der Konzernschwester DB Regio AG. Damit ist die DB Regio in der Lage, trotz Vollsperrung weiter Geld zu verdienen, eine Situation, in die die meisten der Wettbewerbsbah nen voraussichtlich nicht kommen werden. Wohl auch deshalb wurde in der Pressemeldung der DB zur ersten Riedbahnsperrung im Janu ar 2024 die DB-Regio-Chefin Evelyn Palla ausführlich zitiert.

saniert. Nun ist er in der Pflicht, die Folgekosten aus seinen Versäum nissen zu tragen. Dass er nun keine Mittel für die notwendigen Schien enersatzverkehre zur Verfügung stellen will, geht gar nicht. Die Bun desländer dürfen sich damit nicht zufriedengeben und müssen den Vermittlungsausschuss anrufen.“ Bundesverkehrsminister Volker Wis sing hat sich die von der DB entwi ckelte Idee der Generalsanierungen voll zu eigen gemacht. Unisono mit der DB-Spitze vertritt er die Auffas sung, dass nur mit dem Gewaltakt der Vollsperrung auf 40 Korridoren in insgesamt sieben Jahren bis 2030 die Infrastruktur wieder in einen befrie digenden Zustand gebracht werden könne. Dabei ist dieser Ansatz auch im inter nationalen Vergleich keineswegs un umstritten; praktisch nirgendwo wird eine Vollsperrung dieser Länge emp fohlen. Und bereits jetzt wird die Idee standardisierter Sperrpausen zu nehmend aufgeweicht. Der Korridor Hamburg-Berlin wird nicht nur fünf Monate gesperrt, sondern 2025/26 insgesamt neun(!) Monate am Stück. Es deutet sich an, dass darüber hi naus noch weitere Korridore länger gesperrt werden müssen. Wenn man jedoch diesem Ansatz wei terverfolgen will, muss sich der Bund zu den Folgen bekennen. Schließlich hat er den schlechten Zustand von

Gleisen, Weichen, Bahnhöfen, Brü cken, Tunneln und Bahnübergängen durch jahrzehntelange finanzielle Unterausstattung der Eisenbahninf rastruktur und durch ausgebliebene Strukturreformen bei der Deutschen Bahn AG selbst zu verantworten. Die DB InFrago AG als Bauherr hat für das Jahr 2024 für die Zeit der Riedbahnsperrung Schienenersatz verkehr organisiert [1] und über nimmt dessen Kosten zu 60 %. Die verbleibenden 40 % übernehmen die regionalen Aufgabenträger und Ei senbahnverkehrsunternehmen, weil man unterstellt, dass es auch ohne Vollsperrungen eine gewisse Grund last an SEV gegeben hätte, deren Fi nanzierung in den Verkehrsverträgen bereits geregelt ist. burg-Berlin) hat die DB InFrago die SEV-Ausschreibung bereits veröffent licht und plant, den Zuschlag im Juni 2024 zu erteilen. Für die Folgejahre 2026 bis 2030 soll es eine Ausschrei bung über drei Lose geben, die im April veröffentlicht werden soll. Für Dezember ist der Zuschlag geplant. Beide Ausschreibungen stehen un ter Finanzierungsvorbehalt. Das al lein ist schon schlecht, weil sich po tenzielle Bieter dreimal überlegen, an einem Verfahren teilzunehmen, bei dem völlig offen ist, ob es über haupt zu einem Ergebnis führt. Für das Jahr 2025 (Korridore Ober hausen-Emmerich und Ham

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Die DB InfraGO AG, die gemeinwohlorientierte Infrastrukturgesellschaft der Deutschen Bahn AG D ie DB InfraGo wurde am 27.12.2023 gegründet und aus den bisherigen beiden Infra

strukturgesellschaften DB Netz AG und DB Station&Service AG hervor gegangen. Mit der neuen Gesell schaft setzt die DB eine zentrale verkehrspolitische Maßgabe des Ko alitionsvertrages und ein wichtiges Versprechen gegenüber der gesam ten Branche um. Mit mehr als 60.000 Mitarbeitenden ist die DB InfraGO AG für das rund 33.400 Kilometer lange Streckennetz inklusive aller betriebsnotwendigen Anlagen und 5.400 Bahnhöfe verant wortlich. Pro Tag fahren auf der Inf rastruktur mehr als 50.000 Züge. Mit circa 21 Millionen Personen sind täg lich über dreißig Mal so viele Men schen an den Bahnhöfen unterwegs, als an allen deutschen Flughäfen. Um das Wachstum des Schienenver kehrs zu bewältigen, wird die DB In fraGO AG ihre Infrastruktur stärken. Qualität, Kapazität und Kundenser

vice stehen im Mittelpunkt. Zweck der DB InfraGO AG ist, die Eisenbahninf rastruktur als Wirtschaftsunterneh men und – im Rahmen der jeweils gegebenen Finanzierungsgrund lagen – unter besonderer Berück sichtigung gemeinwohlorientierter Ziele zu betreiben. Dabei stehen die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger sowie der Wirtschaft und der Umwelt im Mittelpunkt. Die Resilienz der Eisenbahninfrastruktur und die Verkehrsverlagerung auf die Schiene sind als Unternehmenszweck fest in der Satzung der DB InfraGO AG ver ankert. Der Bund stärkt seine Steuerung der Infrastruktur durch einen neuen In fraPlan, der als übergreifendes Steu

erungsinstrument die Ziele und Stra tegien des Bundes bündelt und in ein konkretes Arbeitsprogramm für die DB InfraGO AG mit einem mehrjäh rigen Zeithorizont übersetzt. Dieser Plan wird jährlich anhand vorher definierter Kennzahlen überprüft, angepasst und fortgeschrieben, so dass ein rollierendes System ent steht. Dabei setzen DB und Bund auch auf eine engere Einbindung der Branchenexpertise. Ein Sektor beirat wird künftig als von der DB unabhängiges Gremium mit einer eigenen Geschäftsstelle den bisheri gen Netzbeirat und den Stationsbei rat ablösen. Darüber hinaus werden über die Zielvereinbarungen auch für die Vorstände spürbare Anreize für eine gemeinwohlorientierte Arbeit geschaffen. Mit der DB InfraGO AG startet das größte Infrastrukturprogramm der DB-Geschichte. Gemeinsam mit dem Bund werden die Weichen für ein inhaltliches Gesamtkonzept für das Schienennetz und die Bahnhöfe gestellt, um die verkehrspolitischen Ziele zu erreichen. Bis 2030 will die DB InfraGO AG folgende konkrete Maßnahmen umsetzen: • Bis 2030 saniert die DB InfraGO AG mehr als 4.000 hoch belastete Stre ckenkilometer von Grund auf – ge bündelt in 40 Hochleistungskorrido ren. • Die circa 25.000 Streckenkilometer des Flächennetzes modernisiert die DB InfraGO AG schrittweise, so dass sich der Zustand der Anlagen auch in

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der Fläche verbessert. • Bahnhöfe entwickelt die DB Infra GO AG ganzheitlich zu attraktiven Zukunftsbahnhöfen. Sie werden zu Mobilitätsdrehscheiben und Visiten karten für Städte und Gemeinden. • Schnelle Kapazitätserweiterung und Leistungsfähigkeit im Bestands netz schafft die DB InfraGO AG unter anderem mit zusätzlichen Überleit stellen, mehr Überholmöglichkeiten für Züge und zusätzlichen Signale, um den Blockabstand zwischen den Zügen zu verringern. • Bis 2030 will die DB InfraGO AG vie le weitere Strecken digitalisieren und damit mehr Kapazität auf der beste henden Infrastruktur schaffen. • Dringend benötigte Serviceeinrich tungen für die Vor- und Nachberei tung von Zugfahrten, insbesondere Abstellgleise, baut die DB InfraGO AG neu und erweitert auch vorhandene Einrichtungen. • Durch Aus- und Neubau sowie Elektrifizierung von Strecken schafft die DB InfraGO AG neue Kapazitäten, um den Deutschlandtakt Stück für Stück umzusetzen. Das Profil Die DB InfraGO AG gestaltet die Zu kunft der deutschen Eisenbahninf rastruktur. Seit dem 1. Januar 2024 sollen so die Kräfte der DB Netz AG und der DB Station&Service AG in einer gemeinwohlorientierten In frastrukturgesellschaft gebündelt werden. Mit über 61.000 Mitarbei ter:innen* wird so die Grundlage für die Mobilität von heute und morgen geschaffen werden. Die Mission: Gemeinsam und aus einer Hand ein leistungsfähiges Schienennetz und attraktive Bahnhöfe zu schaffen, die auf ganzer Linie begeistern. Dabei richten sich DB InfraGo konsequent auf das Erreichen der politischen Ziele aus: • Verdopplung der Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr, • Ausbau des Marktanteils im Schie nengüterverkehr von 19 auf 25 %, • Umsetzung des Deutschlandtakts, dem Konzept für einen landesweit optimal synchronisierten Fahrplan.

Für die gemeinwohlorientierte Inf rastruktur werden auch neue Steu erungsinstrumente geschaffen. Wichtiges Element wird ein mehr jähriger Infraplan des Bundes, der Kennzahlen und Maßnahmen für das Schienennetz und die Bahnhöfe de finiert und jährlich aktualisiert wird. Außerdem sind die Resilienz der Eisenbahninfrastruktur, die Erhö hung des Marktanteils der Schiene am Verkehrsmarkt und weitere Ge meinwohlziele fortan als Unterneh menszweck fest in der Satzung der DB InfraGO AG verankert und damit

im Rahmen der unternehmerischen Führung handlungsleitend. Sämtliche Vorhaben der DB InfraGO AG werden integriert angegangen, von der Planung bis zur Umsetzung: Expert:innen für Schieneninfrastruk tur (Geschäftsbereich Fahrweg) und Bahnhöfe (Geschäftsbereich Perso nenbahnhöfe) sitzen von vorneherein an einem Tisch und stehen mit den Interessengruppen – den Eisenbahn verkehrsunternehmen, Kommunen, Aufgabenträgern, Zweckverbänden sowie Bund und Ländern – gemein sam in intensivem Austausch.

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Neues aus Bahn, Verkehr und Umwelt

Studien zu Hürden bei Streckenreaktivierungen

mineralischen Rohstoffen und Erzen mit bis zu 3 km langen Gü terzügen. Zwischen Mekka und Medina wurde zwischen 2009 und 2018 die erste Hochgeschwin digkeitsstrecke - die Haramain High-Speed Railway – gebaut. Das ist auch die erste elektrifizierte Strecke. Die Strecke ist 453 km lang und für 350 km/h ausgelegt. Mit den Talgo-Hochgeschwindig keitszügen sind im vergangenen Jahr 6,97 Millionen Fahrgäste be fördert worden, ein Anstieg um 90 Prozent gegenüber 2022. Das Ergebnis ist ein neuer Jahresre kord seit Beginn der kommerziel len Betriebsaufnahme im Oktober 2018. Die Pünktlichkeit lag bei 97 Prozent. Kürzlich hat der Zughersteller Stadler einen Auftrag zur Liefe rung von 10 Intercity-Triebzügen erhalten mit einer Option auf weitere zehn Triebzüge. Der Auf trag hat einen Gesamtwert von 600 Millionen Schweizer Franken. Dieser beinhaltet neben der Lie ferung auch die vollständige War tung und Ersatzteilbereitstellung für mindestens zehn Jahre. Die neuen Züge sind rund 175 Meter lang und bieten Platz für etwa 320 Reisende. Sie verfügen über zwei unabhängige dieselelektrische Antriebsaggregate. Der Einsatz der neuen Interci ty-Züge soll den Schienenverkehr im Königreich in Sachen Fahr gastkomfort und Reiseerlebnis auf ein neues Niveau heben. Die neuen Züge werden im Betriebs bereich des Ostbahnnetzes mit den Bahnhöfen von Riad, Hofuf, Abqaiq und Dammam die Anzahl der täglichen Fahrten wesentlich erhöhen. Stromleitungen der Deutschen Bahn sollen Elektrizitätsnetz entlasten Zur Reduzierung von Strom netz-Engpässen bei der Über tragung von Ökostrom nach Süd

deutschland wollen die Deutsche Bahn und der Netzbetreiber Ten net künftig enger zusammen arbeiten, zunächst in einem Pi lotprojekt. Freie Kapazitäten im Bahnstromnetz sollen bei Eng pässen Ökostrom aufnehmen, um stark belastete Leitungsabschnit te von Tennet zu entlasten. Tennet ist einer der vier Übertragungs netzbetreiber in Deutschland. Sie sind verantwortlich für die soge nannten Strom-Autobahnen, also die Höchstspannungsleitungen für den Überlandtransport. Ten net ist dabei für einen zusammen hängenden Korridor von Schles wig-Holstein bis nach Bayern zuständig. Bisher müssen, wenn im Norden sehr viel Wind weht, Windkraftanlagen abgeregelt werden und zusätzliche Kraftwer ke im Süden anspringen, um dro hende Engpässe auszugleichen. Die Bundesnetzagentur gibt an, dass so 2022 mehr als 7.000 Giga wattstunden nicht produziert wer den konnten, was rund 1,5 Prozent des Stromverbrauchs entspricht. Die Netzbetreiber sind mit dem Bau der Höchstspannungsleitun gen von Norden in den Süden im Verzug, weil es neben umständli chen Genehmigungsverfahren im mer wieder zu Protesten und Kla gen von Bürgern gekommen war. Die Ampelkoalition hatte den Bau der Leitungen per Gesetz be schleunigt. Bei Kapazitätseng pässen im Tennet-Netz wird DB Energie künftig mehr Ökostrom in Norddeutschland in das Bahn stromnetz aufnehmen als bisher und Richtung Süden in ihrem Netz verteilen.

Das Potenzial von Reaktivierun gen von Schienenwegen im länd lichen Raum wird bisher nicht ausgeschöpft. Die Zahl der Mach barkeitsstudien für Reaktivierun gen in Deutschland ist stark ge stiegen. In mehr als 75 Prozent der Fälle kommen diese zu einem positiven Ergebnis. Für die Reakti vierung ist das formale Kriterium mindestens 1.000 Fahrgäste pro Werktag. Neu liegen Studien der Universität Deggendorf und der Leibniz-Gemeinschaft vor. Wenn die öffentliche Hand bis 2030 die Reaktivierungen, für die bereits positive Machbarkeitsstudien vor liegen, umsetzen will, wären das mehr als 1.300 Kilometer Schie nenstrecke. 2022 wurden aber lediglich acht Kilometer Schienennetz in Deutschland reaktiviert und 2023 gab es gar keine Reaktivierung. In den Studien heißt es, der Gü terverkehr müsse bei den Reak tivierungsvorhaben deutlich stär ker mitgedacht werden. Für die Reaktivierung von Strecken im Personenverkehr auf der Schie ne hat der Bund Anreize gesetzt. Über das Gemeindeverkehrsfi nanzierungsgesetz übernimmt er 90 Prozent der Kosten einer Re aktivierung. Für den Güterverkehr gibt es eine solche Förderung bis lang nicht. Das Eisenbahnnetz Saudi-Arabi ens umfasst ca. 5000 Strecken-km, es soll auf 8000 km ausgebaut werden. Wegen des Wüstenklimas gibt es Herausforderungen durch extreme Temperaturunterschiede und den Wüstensand, der kontinu ierlich von den Schienen entfernt werden muss. Das Netz ist weit gehend mit ETCS L 2 ausgerüstet. Es dient dem Personenverkehr ebenso wie dem Güterverkehr, insbesondere dem Transport von Saudi-Arabien wird immer mehr zum „Bahnland“

Dr. Werner Weigand, BFBahnen Hessen

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Aktuell

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www.evg-online.org

YOU’LL NEVER WORK ALONE!

Nur mit der EVG …

EVG gestaltet. Wir stehen für Tarifpolitik und Mitbestimmung. Das heißt für uns nicht, Paragrafen abzuarbeiten. Sondern mitzugestalten im Interesse unserer Mitglieder. EVG sichert ab.

EVG handelt. Wir stehen für eine Politik, die Bus und Bahn fördert. Dafür nutzen wir unsere guten Kontakte in die Politik und zu Ver bänden. So können wir eure Interessen wirksamer vertreten. EVG bildet. Wir stehen für Information, Qualifikation und Hilfe. Die EVG bietet Seminare, Weiterbildungen und Ratgeber. Praxisnah und politisch.

Wir stehen für umfassenden Schutz. EVG-Mitglieder genießen vielfältige Unterstützung, Rechtsschutz und Versicherungsschutz. EVG ist vor Ort. Wir stehen für Mitgliedernähe. Wir betreuen euch unmittel bar in den Betrieben und Dienststellen. Und mit unserem dichten Netz von Geschäftsstellen und Ortsverbänden.

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Allianz pro Schiene

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Bundesschienenwegeausbaugesetz: Erster Schritt in Richtung Bahnreform Allianz pro Schiene begrüßt geplante Neuerungen / Weitere Maßnahmen zur Beschleunigung von Bauvorhaben müssen folgen

D ie Allianz pro Schiene begrüßt die Einigung der Koalitionsfrak tionen auf Neuerungen im Bun desschienenwegeausbaugesetz. Das Verkehrsbündnis sieht in der geplan ten Gesetzesänderung einen ersten Schritt, das bestehende Schienennetz schneller und unbürokratischer zu modernisieren. Die Bundesregierung müsse jedoch zeitnah weitergehende Maßnahmen zur Beschleunigung des Neu- und Ausbaus der Schiene auf den Weg bringen. „Mit der vorgesehenen Gesetzesän derung bereitet der Bund den Weg für die Sanierung der Hochleistungs korridore“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. „Strikte Finanzierungsgrenzen zwi schen Eigenmitteln der Deutschen Bahn und Zuschüssen des Bundes werden künftig pragmatisch dem Er folg der Baustelle untergeordnet. Da

mit ist zumindest bei der Infrastruk turfinanzierung ein erster Schritt in Richtung Bahnreform getan.“ Außerdem weitet der Bund seine finanzielle Verantwortung für die Bahnanlagen aus. Dirk Flege: „Bis lang hat der Bund sich vor allem für Gleise, Weichen und Signalanlagen finanziell zuständig gefühlt. Mit den Gesetzesänderungen übernimmt er auch die Verantwortung für Anla gen, in denen Fracht für Güterzüge umgeschlagen oder bereitgestellt wird – davon profitiert der umwelt freundliche Warentransport auf der Schiene.“ Zugleich äußerte Flege Bedauern, dass die Deutsche Bahn bei der Fi nanzierung von Bahnhofsgebäuden weiterhin allein gelassen werde. „Bahnhofsgebäude, Bahnsteige und Gleise bilden schließlich eine Einheit.

Was für die Reisenden zusammen gehört, sollte auch finanziell zusam mengedacht werden. Wir können nur dann noch mehr Menschen von der Attraktivität des Schienenverkehrs überzeugen, wenn alles zusammen in einem guten Zustand ist.“ Auch bei der Beschleunigung von Neu- und Ausbau auf der Schiene gebe es noch viel zu tun, so Flege. Der Bund müsse nach der Änderung des Bundeschienenwegeausbaugeset zes nun schnell das Moderne-Schie ne-Gesetz auf den Weg bringen. „Da rin sollten dann die Forderungen der Beschleunigungskommission Schie ne aufgegriffen werden, vor allem die nach einer mehrjährigen Fonds lösung für die Schieneninfrastruktur. Wir brauchen langfristige Finanzie rungs- und Planungssicherheit, um die Schiene fit für die Verkehrswende zu machen.“

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Aktuell

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Aus den Regionen

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BFBahnen Saarbrücken Besuch erfolgreichster Show der Großregion

41 Mitglieder von BFBahnen Saa brücken inklusive Begleitpersonen besuchten die spektakuläre Din nershow des saarländischen Ster ne- und Gourmetkochs Alexander Kunz in dessen Spiegelpalais. Je des Jahr präsentiert das Theatre am Saarbrücker Osthafen mit der erfolgreichsten und schönsten Un terhaltungsshow der Großregion neue Highlights für seine Gäste. So beeindruckten Spitzenartisten aus der ganzen Welt das Publikum mit atemberaubender Akrobatik. Zudem

gab es Gesänge und Musik auf ho hem Niveau. Zwischen den einzelnen Darbietungen mit äußerst abwechs lungsreicher Unterhaltung konnten die Besucher und Besucherinnen ein Vier-Gang-Gourmet-Menü vom Feinsten genießen. „Die großartigen Kulissen und Requisiten aus Zirkus arenen, spektakuläre Akrobatik-In szenierungen und die einzigartigen Tanzeinlagen in zauberhaften Kostü men haben mir besonders gut gefal len“, schwärmte ein Besucher. Ande re Gäste bestaunten das glanzvolle

Ambiente des Spiegel-Zeltpalastes. „Für unsere Mitglieder und deren Begleitpersonen war dieser vier Stunden dauernde Unterhaltungs abend ein unvergessliches Erlebnis, um den Alltag komplett zu verges sen“, bestätigt Karl-Heinz Johannes, Teamvorstandsmitglied von BFBah nen Saarbrücken.

Dieter Lorig – BFBahnen Saarbrücken DB plant 2026 Generalsanierung des Korridors „Rechter Rhein“ F ür mehr Qualität und Kapazi tät im Schienennetz plant die Deutsche Bahn (DB) in den ellen Planungsstand des komple xen Modernisierungsprogramms in Rheinland-Pfalz und Hessen erläu tert.

Nach dem gleichen Muster steht vom 10. Juli bis 11. Dezember 2026 der Korridor „Rechter Rhein“ auf der Agenda. Zur frühzeitigen Infor mation hat die die DB heute – über zwei Jahre vor Baubeginn – Ver tretenden aus den Kommunen und Landkreisen der Region den aktu

kommenden Jahren die Generalsa nierung besonders belasteter Stre ckenabschnitte. Den Auftakt macht ab Mitte Juli 2024 die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim.

Durch die Generalsanierung der viel befahrenen Bahnstrecke zwischen Wiesbaden und Unkel profitiert

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Aus den Regionen

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die Region im Sinne der Strategie „Starke Schiene“ nicht nur vom mo dernsten Ausrüstungsstandard bei Gleisen und Weichen. Vielmehr kön nen die Züge dank neuer elektro nischer Stellwerkstechnik flexibler gesteuert werden und verlässlicher

über die Rheinstrecke fahren. Damit wird vor allem für die Kundinnen und Kunden im Personenverkehr ein deutlicher Mehrwert erreicht. Ein weiterer Vorteil: Bis zu 32 Stati onen sollen modernisiert und mög lichst barrierefrei werden.

In Absprache mit den Kommunen plant die DB, zum Beispiel Perso nenunterführungen zu erneuern, Bahnsteige zu verlängern und für neue, attraktive Gestaltung, Be leuchtung und Möblierung zu sor gen.

Markus Hoffmann wird Standortleiter im neuen start Netz Mitteldeutschland

fangreichen SPNV-Netzes in Mit teldeutschland einzubringen. Die Perspektive unserer Kund:innen ist mir dabei besonders wichtig – für sie möchte ich Mobilität als Ganzes und über die vermeintlichen System grenzen hinweg realisieren. Außer dem freue ich mich schon sehr auf mein Team, bestehend aus neuen und (vom Vorbetreiber) übergehen den Kolleg:innen. Wir sind uns un serer Verantwortung bewusst und arbeiten bereits heute mit großer Begeisterung und einem Team aus Expert:innen verschiedener Diszip linen intensiv daran, dass der Start im Dezember möglichst reibungslos und störungsfrei erfolgt.“ Über Start Mitteldeutschland Start Mitteldeutschland - ein Be trieb der Regionalverkehre Start Deutschland GmbH - betreibt ab Dezember 2024 unter der Leitung von Markus Hoffmann im Auftrag der NASA GmbH sowie des Regio nalverbands Braunschweig und dem Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr das Schienennetz mit den meisten dieselbetriebenen Strecken in Sachsen-Anhalt („DISA II“). Die 16 Bahnlinien decken weite Teile von SachsenAnhalt ab und reichen auch in die Nachbarbundesländer bis nach Wolfsburg, Goslar oder Er furt. Auch der freitags bis sonntags verkehrende Harz-Berlin-Express (HBX) gehört zu diesem Netz

E nde des Jahres übernimmt die Regionalverkehre start Deutschland GmbH (kurz start) einen Großteil des weitläufigen Schienenpersonennahverkehrsnet zes (SPNV) in Sachsen-Anhalt. start hatte die Neu Ausschreibung des als „Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DISA II)“ bekannten Netzes Mitte 2023 für sich entschieden. Aktuell laufen die Vorbereitungen zur Betriebsaufnah me von Start Mitteldeutschland im Dezember 2024 und start begrüßt Markus Hoffmann ab dem 1. März als Standortleiter. „Wir freuen uns sehr, Markus Hoff mann als langjährigen Bahnexperten und erfahrene Führungspersönlich keit in unserem Team willkommen zu heißen. Mit ihm konnten wir einen ausgewiesenen Fachmann für den Aufbau und die Leitung unseres mit

teldeutschen Netzes für uns gewin nen“, so Dirk Bartels, Vorsitzender der Geschäftsführung bei start. Markus Hoffmann bringt umfas sende Berufserfahrung im System Eisenbahn in seine neue Aufgabe als Standortleiter von Start Mit teldeutschland ein. Bereits seit 32 Jahren ist er – mit verschiedenen Verantwortlichkeiten – bei der Deut schen Bahn tätig. In der Vergangen heit leitete er unter anderem den Verkehrsbetrieb und Personalbe reich der Westfrankenbahn sowie den Verkehrsbetrieb der Kurhessen bahn. Zuletzt verantwortete er die Produktionsleitung in der Zentrale der DB RegioNetz Verkehrs GmbH. „Mein Motto ist: Geht nicht, gibt’s nicht“, erklärt Markus Hoffmann. „Ich freue mich, meine breite Ex pertise bei der Übernahme des um

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Aus den Regionen

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LNVG stellt erstmals Qualitätsdaten für alle eigenen Nahverkehrslinien ins Netz

über 90 Prozent liegen“, sagt Car men Schwabl, Sprecherin der LN VG-Geschäftsführung. 2022 waren 85,3 Prozent der Züge pünktlich. Als pünktlich gilt dabei ein Zug, der bis zu fünf Minuten Verspätung hat. In einem neuen Qualitätsmonitor auf ihrer Website stellt die LNVG jetzt die wichtigen Kennzahlen „Pünkt lichkeit“, „Zuverlässigkeit“ und „Zugbildung“ für alle zum Gebiet der LNVG gehörenden Linien dar. Das Tool hat mehrere Filterfunktio nen, um die gewünschten Werte an zuzeigen. Die LNVG ist für knapp 85 Prozent der Fläche Niedersachsens für den Nahverkehr auf der Schie ne zuständig. Das restliche Gebiet ist dem Regionalverband Großraum Braunschweig und der Region Han nover zugeordnet. Der Qualitätsmonitor ist zunächst auf die Linien der von der LNVG fe dergeführten Verkehrsverträge be schränkt, soll aber noch um Linien anderer Aufgabenträger ergänzt werden. Schwabl: „Mit diesem Qua litätsmonitor möchten wir mehr Transparenz für die Fahrgäste über die Betriebsqualität schaffen. Das befürworten auch einige Bahnun ternehmen, um sich mit anderen vergleichen zu können.“ Noch unangenehmer als Verspä tungen sind für Fahrgäste plötzlich LNVG veröffentlicht neuen Qualitätsmonitor

ausfallende Züge. Der Wert liegt in 2022 und 2023 bei rund vier Prozent. Schwabl: „Die häufigste Ursache für diese Ausfälle ist Personalman gel bei den Bahnunternehmen. Es fehlen Lokführerinnen und Lokfüh rer, aber auch Mitarbeitende in den Werkstätten. Das müssen die Fir men endlich in den Griff bekommen. Stets für das nötige Personal zu sorgen, ist ureigene Aufgabe jedes Unternehmens.“ Auch Witterungs einflüsse, Störungen an Strecken und Fahrzeugen sowie der schlech te Infrastrukturzustand sind Gründe für kurzfristige Ausfälle. Zwei Netze fallen derzeit beim Blick auf die Qualität besonders auf. Im Bereich der LNVG sind 2023 die meisten Züge im Netz von Start Niedersachsen Mitte ausgefallen. Start, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn (DB), betreibt die Strecken seit Dezember 2021. Von Beginn an habe Start die Fahrzeu ginstandhaltung nicht in den Griff bekommen, so die LNVG. Zeitweise hat Start die Verbindung Uelzen – Bremen komplett mit Bussen be dient. Die LNVG hat bereits einen Gutach ter beauftragt, um Start bei der War tung der Fahrzeuge zu unterstützen. Außerdem müsse Start den Ersatz verkehr und dringend die Informati on für die Fahrgäste verbessern, so Start Niedersachsen Mitte schneidet schlecht ab

D ie Nahverkehrszüge in Nieder sachsen sind zuverlässiger als der bundesweite Fernverkehr - und die Pünktlichkeit hat sich in Niedersachsen 2023 leicht verbes sert. Aber wegen Personalmangels bei Bahnunternehmen fallen viele Züge aus. Die Daten zu Verspätun gen, Zugausfällen und fehlenden Waggons stellt die Landesnahver kehrsgesellschaft Niedersachsen jetzt erstmals für jede Linie auf ei ner Webseite bereit. Rund 86 Prozent der Nahver kehrszüge in Niedersachsen wa ren 2023 pünktlich. Das hat eine Auswertung der Landesnahver kehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) ergeben. „Wir sind mit die sem Wert nicht zufrieden, er sollte

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Aus den Regionen

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Schwabl. Bei Start Niedersachsen Mitte wird die LNVG für 2023 hohe Beträge einbehalten. Schwabl er wartet, dass der DB-Konzern tätig wird: „Diese mangelhafte Leistung der Tochter fällt auch auf die Deut sche Bahn insgesamt zurück. Denn der Fahrgast und die Aufgabenträ ger verlieren noch mehr Vertrauen in den Konzern.“ Probleme bei metronom Im Hanse-Netz sind ebenfalls sehr viele Züge ungeplant ausgefallen (Verbindungen Hamburg – Bremen und Hamburg – Uelzen – Hannover – Göttingen). Es waren 4,7 Prozent, davon mehr als die Hälfte wegen fehlender Lokführerinnen oder Lok führer. metronom fährt zudem im

verstorben. Die Bestattung fand am Freitag, 19. Januar 2024, auf dem Friedhof in Bous statt. An der Trauerfeier nahmen seitens des Verbandes unter anderem BFBah nen-Verbandsvorsitzender Wilfried Messner, die Teamvorstandsmit glieder und weitere Mitglieder von BFBahnen Saarbrücken teil. Wir trauern um einen sehr geschätz ten, kompetenten und stets hilfs bereiten Kollegen. Unser großes Mitgefühl gilt seiner Familie, vor allem seinen beiden Söhnen Pascal und Heiko. Edmund Lafontaine hat sich jahr zehntelang für die Belange von BFBahnen und der Vorgängeror ganisation, sowohl im Bezirk Saar brücken als auch im Dachverband, ehrenamtlich engagiert. So führte er seit Jahren vorbildlich nicht nur die Kassengeschäfte für BFBah nen Saarbrücken, sondern war auch anerkannter Experte für die EDV-Anwendungen DFBnet Verein und DFBnet Finanz. Hierbei leistete er wertvollen Support. Seine viel fältigen Kenntnisse und Anregun gen in punkto Vereinsorganisation, Finanzen und Steuerangelegenhei Hanse-Netz zur Stabilisierung seit Monaten Ersatzkonzepte mit ge planten Zugausfällen auf den Linien RE 3, RB 31 RE 4 und RB 41. Um die Fahrgäste zu entlasten ist die LNVG bereits ungewöhnliche Schritte ge gangen: Beim Unternehmen Start Unterelbe wurden zusätzliche Fahr ten auf Teilen von metronom-Ver bindungen bestellt. Vor Weihnachten konnten Kunden ICEs zwischen Lüneburg und Ham burg nutzen. Eine Verlängerung dieser Regelung war für DB-Fern verkehr wegen der vollen Züge nicht möglich. Außerdem hat die LNVG dafür gesorgt, dass metronom die Regionalbahn-Züge um einen Wa gen auf sieben verlängert. metro

nom werden die Ausfälle in 2023 eine siebenstellige Summe kosten. Den LNVG-Qualitätsmonitor gibt es hier: https://www.lnvg.de/quali taetsmonitor Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH erstellet im Auftrag des Landes Niedersachsen ein bedarfsgerechtes öffentliches Verkehrsangebot. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Verbesserung der Mobilität für die Fahrgäste, sodass sie einfach mit Bus und Bahn unter wegs sein können.

Weitere Infos unter: www.lnvg.de

Schatzmeister und Vorstandsmitglied Edmund Lafontaine verstorben

ten kamen auch dem Dachverband BFBahnen zu Gute. Edmund Lafon taine hinterlässt eine große Lücke, sowohl in fachlicher als auch be sonders in menschlicher Hinsicht! Wir werden ihn sehr vermissen. Seine berufliche Laufbahn bei der Bahn startete Edmund Lafontaine zunächst als Jungwerker beim frü heren Grenzbahnhof Überherrn. Später besuchte er berufsbeglei tend die Abendschule, stieg nach dem Abitur in die gehobene nicht technische Beamtenlaufbahn auf, und beschritt einen erfolgreichen Karriereweg. Bis zu seiner Pensi onierung arbeitete Edmund Lafon taine viele Jahre im Personalbüro der Bundesbahndirektion Saarbrü cken.) gehört zu diesem Netz

BFBahnen Wilfried Messner Verbandsvorsitzender

E dmund Lafontaine, langjäh riges Vorstandsmitglied und Schatzmeister von BFBahnen Saarbrücken ist am Sonntag, 7. Ja nuar 2024, in einem Saarbrücker Krankenhaus im Alter von 82 Jah ren an den Folgen einer Operation

BFBahnen Saarbrücken Karl Heinz Johannes, Klaus Reis, Dieter Lorig Teamvorstand

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