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geschwindigkeits-Neubaustrecke nördlich von Straßburg.“ Auch wenn das Abkommen mit „nörd lich von Straßburg“ mutmaßlich den Südast im Fokus hatte, so liegt ein großes Potenzial zur Beschleunigung bei beiden Ästen der Paris-Deutsch land-Verbindung. Die Reaktivierung der Verbindung zwischen Rastatt und dem Elsass mit Brückenneubau zwischen Winters dorf und Roppenheim würde die Rei sezeit auf dem Südast erheblich re duzieren bei gleichzeitiger Entlastung des Knotens Straßburg. Auch in der Relation Karlsruhe-Strasbourg-Basel wäre das eine clevere Variante. Erst recht beim Nordast ergibt sich eine Perspektive, denn eine schnel lere Paris-Verbindung von Ost- und Norddeutschland und damit auch für Rhein/Main wäre möglich, wenn den Streckenverlauf ohne Fahrt über Mannheim direkt via Saarbrücken nach Paris erfolgte. Diese Variante könnte die Reisezeit Paris-Frankfurt um gute 30 Minuten verkürzen. Das Grundproblem des Nordastes re sultiert aus dem Umweg über Mann heim und Neustadt/Weinstraße. Das Ziel sollte sein, zwischen der Bun desgrenze bei Saarbrücken und dem Norden und Osten Deutschlands mit

Sowohl Zugbegleiter als auch Trieb fahrzeugführer befahren die Strecken zwischen Paris und Deutschland ohne Ablösung an der Grenze. Eine um fangreiche kulturelle und technische Annäherung und Vorbereitung war aus diesem Grunde und für die Ver marktung notwendig. Die zuständige Alleo GmbH als ehemalige Tochter von DB und SNCF für den gemeinsa men Verkehr hatte 2010 dafür und für ihr weiteres Engagement in der gren züberschreitenden Zusammenarbeit die Goldene Umweltschiene von Bf Bahnen erhalten (siehe Abbildung). 2016 erhielt Alleo den deutsch-fran zösischen Wirtschaftspreis in der Ka tegorie Personal. Das Unternehmen ist inzwischen aufgelöst. Der Erfolg des deutsch-französischen Angebo tes ist jedoch so hoch, dass in Spit zenzeiten auch Doppeleinheiten von TGV oder ICE verkehren. Im Jahr 2023 hat das Reisendenaufkommen über beide Routen erstmals drei Millionen Reisenden überschritten. Wie geht es mit dem la La-Rochelle Abkommen nun weiter? Zu den offenen Infrastrukturthemen besagt Artikel 5 des La Rochelle-Ab kommens: 1. Auf französischer Seite werden in Weiterführung des TGV-Est die Stre

cke Straßburg - Kehl und die Verbin dung TGV-Est östlich Metz bis For bach ausgebaut. 2. Auf deutscher Seite wird die Ver bindung Kehl zur Schnellbahnstrecke Karlsruhe - Basel bei Appenweier hergestellt und die Strecke Saar- brücken - Mannheim auf Hochge schwindigkeitsbetrieb ausgebaut.“ Und weiter heißt es „Die Vertragspar teien treffen im Übrigen im Rahmen ihrer Befugnisse Vorsorge für die spätere Realisierbarkeit einer Hoch

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